Das erste Augustwochenende hatte für Tuningfans diesmal eine ganze Menge zu bieten. Bei Veranstaltungen wie dem Reisbrennen, Acrophobia oder vielen anderen Treffen fiel die Auswahl schwer. Auch in den Reihen des RSM entbrannte ein heißer Streit darüber, welches Event einen Besuch wert war. Am Ende entschied sich der "Berliner Trupp", dass ein wenig französischer Charme nicht schaden konnte und die Koffer wurden gepackt für die erste Ausgabe des Franzosentreffens in Cottbus. Und weil man das von anderen Veranstaltungen gewöhnt war, starteten die Motoren mit den ersten Sonnenstrahlen. Gegen Mittag.
Bei der Ankunft die erste Überraschung: Es war noch gar keiner da. Zwar wuselte bereits die Crew der Peugeotfreunde Cottbus herum, aber von weiteren Besuchern war weit und breit nichts in Sicht. Mit der Sorge im Nacken, dass sich der Großteil der French Scene doch für bekanntere markenoffene Treffen entschieden hatte, wurde trotz allem erst einmal brav der Eintritt in Höhe von 20 Euro für das Fahrzeug und 5 Euro für Beifahrer bezahlt. Wer noch ein leckeres Frühstück wünschte, musste nur einen geringen Obolus extra zahlen.
Das erste witzige Erlebnis kam Magazin-Mitglied Benjamin Karl zu teil. Oder besser gesagt seiner Freundin. Weil die Veranstalter nämlich noch kein Wechselgeld über hatte, meldete diese ihren Freund mal eben noch bei Show & Shine an, mit seinem Renault Latitude. Zitat bei der Anmeldung: "Du veralberst mich doch. So ein Auto gibt’s gar nicht."
Dass Renaultfahrer was Besonderes sind und besonders verrückt, würde später an diesem Tag noch klar werden, aber fürs Erste begann der Aufbau aller Zelte und Pavillons und das Aufblasen der Babypools. Mit der Zeit füllte sich auch endlich der Platz. Nicht nur mit Fliegen, die zu Tausenden über die Besucher herfielen und teilweise nur Mittels Zeitung oder Moskitonetz abgewehrt werden konnten. Oder man schmückte seinen Pavillon einfach mit dekorativen Streifenvorhängen, wie sie gerne auf Omas Balkon genutzt werden.
Im Laufe des Tages zählte man knapp 100 Fahrzeuge, was für ein Debüt eigentlich schon mal nicht schlecht ist. Und doch fehlte irgendwas. Möglicherweise lag es an den heißen Temperaturen, dass keine rechte Stimmung aufkommen wollte. Aber da die Mitglieder des RSM ja nicht nur rasende Reporter sondern auch noch aufregende Anheizer sind, wurde direkt zum letzten Mittel gegriffen, um die Meute zu erheitern. Es wurde sich ausgezogen. Genauer gesagt, Benjamin Karl und Stefan Löhnert ließen die Klamotten fliegen und schwangen die Hüften beim sexy Carwash von Stefans GFK-Monster. Gemeint ist sein Twingo. Wer jetzt noch immer nicht glauben wollte, dass bei uns nur Verrückte arbeiten, dem sei gesagt, dass im RSM-Pavillon als letztes die Lichter gelöscht wurden, was höchstwahrscheinlich auch an Stefans Monsterbowle lag, die schon einen eigenen Ruf hat.
Auch in der Nacht reisten weitere Gäste an, unter ihnen Thomas Koch mit seinem Megane, der im Dunkeln irgendwie versuchte, sein neu erworbenes Zelt aufzubauen. Letztendlich stand es schließlich. Unter dem Pavillon.
Neuer Tag, neues Glück. Die Sonne lachte, die Bewerterjury ging gewissenhaft ihrer Arbeit nach und man bereitete sich auf das bevorstehende Kartrennen vor. Und doch ging der Blick immer wieder zum Himmel. Schließlich wurden schwere Unwetter angesagt. Bisher blieb allerdings der Himmel wolkenlos und es regnete erst einmal nur Pokale. Als größter Club wurde wieder einmal die French Familia gekürt, auch Benjamins "Latte" bekam einen Sonderpreis als außergewöhnlichstes Fahrzeug auf dem Platz. Was besonders zu erwähnen ist, die Bewertung wurde als äußerst gerecht empfunden, was ja leider nicht immer die Fall ist, wie die Vergangenheit gezeigt hat.
Das bevorstehende Kartrennen allerdings fiel dann doch, sprichwörtlich, ins Wasser. Innerhalb weniger Minuten wurde der Platz quasi überschwemmt. Und mit ihm das ein oder andere Zelt. Als dann auch noch Blitze zuckten und Hagel hereinbrach, hieß es nur noch "Frauen und Kinder zuerst!" Dabei an vorderster Front und als erstes im Auto verschwunden war Thomas Koch. Dessen Zeltschnüre mussten dann aber auch herhalten als Wäscheleinen für die vollkommen durchweichten Schlafsäcke und Wechselklamotten. Sicherlich haben einige voller Panik ihre Sachen gepackt und sind ungeplant aufgebrochen. Aber die alteingesessenen Tuningtreffen-Camper haben doch teilweise schon weitaus Schlimmeres erlebt, dass sie sich von so ein bisschen Regen nicht gleich unterkriegen lassen.
Der größte Teil blieb somit auch bis Sonntag, wo nur noch das reichhaltige Frühstück geplant waren und es danach hieß: Zusammenpacken und auf nächstes Jahr freuen. Dann hoffentlich ohne Unwetter, aber sicherlich wieder mit verrückten und besonders nackten Tatsachen aus der RSM-Ecke.
Wir freuen uns auf euch!
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Text: Susanne Thiele