Jubiläum bei Dacia. In nur zehn Jahren hat die rumänische Renault Tochter Dacia eine rasante Erfolgsstory geschrieben, die mit der Erfindung einer völlig neuen Automobilklasse beginnt: Mit dem Logan präsentiert die junge Marke im Jahr 2004 das erste Low-Cost-Fahrzeug der Welt für die wachsenden Märkte in Schwellenländern. Der Mut, etwas völlig Neues zu wagen, hat sich gelohnt: Die Verkaufszahlen steigen seit dem Neustart kontinuierlich an. Bis Mai 2014 verkauft Dacia sechs Millionen Fahrzeuge in über 100 Ländern der Erde. Allein 2013 rollen mehr als eine Million Dacia Automobile vom Band. Mit sieben Modellen bietet Dacia heute die jüngste Angebotspalette Europas. Das SUV Duster ist aktuell das meistverkaufte Fahrzeug der Renault Gruppe.
Am Anfang des Dacia Booms steht eine Vision des damaligen Renault Vorstandsvorsitzenden Louis Schweitzer: das 5.000-Euro-Auto. Der Konzernchef kündigt 2003 ein robustes und preiswertes Automobil für die aufstrebenden Schwellenländer in aller Welt an. Das Fahrzeug soll moderne Technik mit bezahlbaren Unterhaltskosten und großer Zuverlässigkeit verbinden. Unmöglich, lautet der allgemeine Tenor in der Branche, doch Schweitzer hat die Weichen für das Projekt „X90“ bereits 1999 mit dem Erwerb der Mehrheit an dem rumänischen Automobilhersteller Dacia gestellt.
Juni 2004: Premiere für den Logan
Im Juni 2004 erscheint mit dem Logan das angekündigte 5.000-Euro-Auto. Der Erfolg zeigt, dass Renault mit dem Projekt ins Schwarze getroffen hatte. Nach nur zwölf Monaten übertrifft die Produktion des Stufenheckmodells bereits die 100.000er-Marke. Zusätzlich zum Dacia Stammwerk in Pitesti weitet die Renault Gruppe schon im ersten Jahr die Produktion auf Standorte in Russland, Kolumbien und Marokko aus. In Deutschland kommt die Limousine im Juni 2005 zum Einstiegspreis von 7.200 Euro auf den Markt und ist damit der günstigste Neuwagen. Er trifft auf ein ideales Umfeld, das Preisbewusstsein mit einem hohen Qualitätsanspruch verbindet: Der breite Siegeszug der Discounter und der Trend zu Low-Cost-Airlines hat gerade begonnen.
Niedrige Entwicklungs- und Produktionskosten
Ganz im Sinne der klassischen Lehre ordnet sich beim Dacia Logan 2004 die Form der Funktion unter. Bestes Beispiel: das kantige Heck mit dem tief nach unten gezogenen Kofferraumdeckel. Diese Gestaltung ermöglicht ein großzügiges Gepäckabteil mit 510 Liter Fassungsvermögen. Als weitere Besonderheit sind sämtliche Karosseriebleche des Logan so geformt, dass sie sich mit minimalem Aufwand pressen lassen. Dies senkt die Herstellungskosten und trägt dazu bei, den Verkaufspreis niedrig zu halten. Hinzu kommt die Übernahme von millionenfach bewährten Technik-Komponenten aus dem Renault Konzern. Dies hilft nicht nur, Entwicklungs- und Produktionskosten zu sparen, sondern erhöht auch die Zuverlässigkeit unter allen Einsatzbedingungen. Die technische Basis für den Logan bildet der Renault Clio.
Wie alle späteren Dacia Modelle vermarktet die Renault Gruppe den Logan auch unter dem Markennamen Renault. 2006 stellt Dacia der Limousine den geräumigen Kombi Logan MCV zur Seite. Mit bis zu 2.350 Liter Ladevolumen und seinem konkurrenzlosen Preis-Wert-Verhältnis sorgt er dafür, dass die weltweiten Dacia Verkäufe 2007 auf über 367.000 Fahrzeuge 1 steigen. In Deutschland verdreifacht sich der Dacia Absatz in nur einem Jahr von 8.300 auf 17.300 Fahrzeuge.
Immer das günstigste Modell seiner Klasse
Die Logan Baureihe liefert die Blaupause für alle künftigen Dacia Modelle. Fortan verfolgt die Marke mit jedem neuen Fahrzeug konsequent das Ziel, das günstigste Modell in der jeweiligen Klasse anzubieten. Dennoch haben die Kunden die Wahl zwischen praxisgerechter Basisausführung und moderner Komfortausstattung.
2008 erweitert die dynamische Marke ihre Modellpalette um den Sandero. Passend zur internationalen Expansion der Marke startet die Produktion des Schrägheckmodells nicht in Rumänien, sondern in Kolumbien. Die Verkaufszahlen erfahren durch den Newcomer einen weiteren Schub: 511.000 Fahrzeuge werden weltweit im Jahr 2008 ausgeliefert und 535.000 Modelle im Jahr 2009. Nicht einmal die Finanz- und Wirtschaftskrise, welche die Automobilbranche weltweit in den Rückwärtsgang zwingt, vermag den Erfolg von Dacia zu schmälern. Im Gegenteil: In Deutschland beschert die Umweltprämie der Marke 2009 einen Boom sondergleichen: Mit über 85.000 Neuzulassungen verbucht Dacia ein Plus von 231 Prozent und einen Allzeitrekord.
2010 folgt der nächste Coup: Dacia präsentiert mit dem Duster auf dem Genfer Auto-Salon sein erstes SUV. Mit über einer Million verkauften Fahrzeugen bis zum Frühjahr 2014 entpuppt sich das Trendfahrzeug als echter Welterfolg. Im Jahr 2013 ist der Duster außerdem das meistverkaufte Fahrzeug der Renault Gruppe.
„Wertmeister“ und „Restwertriesen“
Ebenfalls 2010 sichern sich das Crossover-Modell Sandero Stepway sowie Duster und Logan MCV für ihre hohe Wertstabilität erstmals den Titel „Wertmeister“ der Zeitschrift „Auto Bild“. Seitdem belegen Dacia Modelle Jahr für Jahr Platz eins in der Restwert-Prognose, in 2014 für gleich sechs Modelle. Auch bei der Erhebung „Restwertriesen“ von „bähr & fess forecasts“ im Auftrag von „Focus Online“ schneiden Dacia Modelle regelmäßig unter den Besten ab.
Modelloffensive mit topaktueller Technik
Mit dem neuen Lodgy steigt Dacia 2012 auch ins Segment der Kompaktvans ein. Nicht nur der Grundpreis von 9.990 Euro, sondern auch das Ladevolumen von 827 Litern bis 2.617 Liter markiert einen neuen Klassenbestwert. Nur wenig später präsentiert die Marke als fünfte Modellreihe den Hochdachkombi Dokker und die Nutzfahrzeugvariante Dokker Express. Die drei Modelle werden im neuen Werk Tanger, einer der modernsten Produktionsstätten der Welt, gefertigt. Als erstes Automobilwerk der Welt produziert es nahezu CO2-neutral und verursacht keine Industrieabwässer.
Im September 2012 folgen mit der zweiten Generation von Logan und Sandero die nächsten Modellneuheiten. Beide Baureihen basieren auf aktuellen Renault Plattformen und bieten hochmoderne Technik wie den von Grund auf neuen Dreizylinder-Downsizing-Benzinmotor mit Turboaufladung und 0,9 Liter Hubraum. Als weiteres Highlight ist für die Newcomer das integrierte Multimedia-Navigationssystem Media-Nav mit Touchscreen-Monitor erhältlich, ein Komfortdetail, das zum Zeitpunkt des Erscheinens selbst in größeren Fahrzeugklassen nicht selbstverständlich ist und von Dacia zum absoluten Kampfpreis angeboten wird.
Sechs Millionen verkaufte Dacia Fahrzeuge bis Mai 2014
Ähnlich schnell wie die Modellpalette wachsen die Verkaufszahlen: 2012 kratzen die weltweiten Neuzulassungen mit 954.000 Fahrzeugen erstmals an der Millionen-Marke, 2013 durchbricht Dacia mit 1.085.000 Einheiten schließlich die prestigeträchtige Schallmauer. Insgesamt hat Dacia seit dem Neustart 2004 bis Ende Mai 2014 rund um den Globus sechs Millionen Fahrzeuge verkauft, ein beispielloser Erfolg für eine Newcomer-Marke.
In Deutschland etabliert sich der Dacia Marktanteil nach dem Rekordjahr 2009 bei 1,5 Prozent. Von Juni 2005 bis Ende Mai 2014 setzt Dacia hierzulande 335.000 Fahrzeuge ab. Damit hat sich die Marke zu einer festen Größe im deutschen Automobilmarkt entwickelt.