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25 Jahre Renault Twingo

Ein Kultmobil wird 25 Jahre alt: 1992 debütierte der Renault Twingo auf der „Mondial de l’Automobile” in Paris. Der Kleinwagen mit dem Konzept eines Monospace, charmanten Kulleraugen und zwei weit öffnenden Türen war eine Sensation und er eroberte die Herzen im Sturm. Ein Vierteljahrhundert später ist bereits die dritte Modellgeneration des kompakten City Cars auf dem Markt. Auch sie entspricht mit ihrem Heckmotorkonzept so ganz und gar nicht den gängigen automobilen Konventionen. Dafür steht auch der aktuelle Twingo mit seiner ausgeprägten Agilität, dem variablen Raumkonzept und dem markanten Design ganz in der Tradition seiner Vorgänger.

Frankreich gilt als Heimat von Avantgarde, Charme und Savoir-vivre. Bisweilen gehen sie eine Verbindung ein, die keinen Widerstand zulässt. So auch beim Renault Twingo, der im Oktober 1992 auf dem Pariser Automobilsalon ins Rampenlicht fährt und die Herzen des Publikums sofort zum Schmelzen bringt.

Auf den ersten Blick sieht der nur 3,43 Meter lange Winzling aus wie ein Van im Mini-Format. Motor-, Fahrgast- und Kofferraum bilden eine Einheit, ganz wie beim großen Markenbruder Espace. Der Name des selbstbewussten Straßenflohs verheißt Schwung, Fröhlichkeit und Pfiff. Passend dazu grinst das Unikum seine Umwelt aus zwei großen, freundlich blickenden Scheinwerfern an. Vor allem Frauen erliegen diesem Augenaufschlag, wie die Statistik belegt: Rund zwei Drittel der Twingo Käufer sind weiblich.

Charmeur mit inneren Werten

Der Twingo ist jedoch mehr als nur ein jugendlicher Charmeur, er bietet auch handfeste praktische Vorzüge. Im Innenraum überrascht der Kleinwagen mit Platz in Hülle und Fülle. Besonderer Clou ist die um 17 Zentimeter in Längsrichtung verschiebbare Rücksitzbank – je nachdem ob mehr Fuß- oder Kofferraum benötigt wird.

Das futuristische Interieur mit seiner zentral platzierten digitalen Kombianzeige im „Sichtschlitz”-Design sowie dem kugelförmigen Schalter für den Warnblinker tanzt ebenfalls aus der Reihe. Für zusätzlichen Pep sorgen frische Farben und lebhaft gemusterte Polsterstoffe.

Maximaler Minimalismus: Marktstart mit nur einem Motor

Als einzige Motorisierung dient anfangs ein 55 PS starker 1,2-Liter-Vierzylinder. Mit gerade einmal zwei Posten ist auch die Liste der Extras eher übersichtlich: Klimaanlage und Faltdach.

Im Lauf der Modellkarriere erstarkt das Aggregat auf 60 PS. Außerdem stellt ihm Renault später einen deutlich kräftigeren 75-PS-Motor zur Seite. Nicht die einzigen Neuerungen für den kultigen Franzosen: Damit der Twingo besser durch den Stadtverkehr wuseln kann, statten ihn seine Schöpfer im Zuge der Modellpflege ab Werk mit der geschwindigkeitsabhängigen elektrischen Servolenkung aus. Außerdem erhält der gallische Nonkonformist serienmäßig das Programmierte Rückhaltesystem von Renault mit je zwei Front- und Seitenairbags.

Das Konzept ist so erfolgreich, dass der Twingo in Europa 15 Jahre lang ohne einschneidendes Facelift vom Band läuft. Allein in Deutschland verkauft Renault 517.600 Exemplare des charmanten Minis. Insgesamt fertigt der französische Hersteller rund 2,5 Millionen Twingo. Damit gehört der kompakte Monospace zu den am häufigsten und längsten gebauten Modellen der Marke. Im kolumbianischen Envigado rollt der Ur-Twingo bis 2013 aus der Fabrik.

2007: Start für die neue Twingo Generation

Auch die zweite Modellgeneration, die in Europa 2007 debütiert, entpuppt sich als echter Bestseller. Deutlich gereift und vorbildlich sparsam, tritt sie eine echte Weltkarriere an, in deren Verlauf Renault den Twingo in bis zu 48 Ländern rund um den Globus vertreibt. Bis zum Produktionsende 2014 fertigt Renault trotz gewachsener Konkurrenz rund 911.000 Exemplare.

Anstelle der Kulleraugen bestimmen jetzt große Scheinwerfer in Tropfenform die Front. Mit 3,69 Meter Länge übertrifft der neue Twingo den alten um 16 Zentimeter. Mit den Dimensionen wächst auch die Innenraumflexibilität. Alternativ zur einteiligen Rücksitzbank stehen für den Fond zwei Einzelsitze zur Verfügung, die sich separat um bis zu 22 Zentimeter in Längsrichtung verschieben lassen.

Für echtes Twingo Feeling sorgt auf Wunsch nach wie vor das große Faltdach, jetzt mit elektrischer Betätigung. Alternativ bietet Renault das Panorama-Glasschiebedach mit Infrarot-Filterglas, Pre-Select-Funktion und Sonnenschutz an, ebenfalls elektrisch.

Vielfalt in jeder Hinsicht

Vorneweg fährt die zweite Modellgeneration in Sachen Personalisierung: Wer seinem Twingo ein individuelles Äußeres geben will, kann unter einer großen Auswahl an Dekorelementen für B-Säulen und Türen wählen. Hinzu kommen unterschiedliche Dekors für das Dach, bunte Außenspiegelgehäuse und eine große Auswahl an Radzierblenden und Leichtmetallfelgen.

Deutlich größer als beim Ur-Twingo ist von Anfang an die Motorenauswahl. Das Programm besteht zum Marktstart aus drei 1,2-Liter-Benzintriebwerken sowie – erstmals in der Twingo Modellhistorie – einem Dieselaggregat.

Der Twingo ist es auch, der sich Ende 2011 als erstes Serienmodell mit dem neuen Renault Markengesicht zeigt. Kennzeichen ist das prominent platzierte Firmenlogo. Damit das chromfarbene Emblem noch plastischer hervortritt, unterlegen es die Designer mit einer schwarzen Blende, welche die Scheinwerfer elegant miteinander verbindet.

2014: Debüt für den Twingo III mit Heckmotor

Verkörpert der Twingo II noch die Evolution des bewährten Konzepts, so markiert 2014 die dritte Modellgeneration eine echte Revolution, denn mit ihr interpretiert Renault die Idee des City Cars völlig neu. Die Neuauflage unterscheidet sich durch das Heckmotorkonzept und die erstmals fünftürige Karosseriearchitektur grundlegend von ihren Vorgängern. Der Einbau des Antriebs unter dem Kofferraumboden ermöglicht es dem Twingo, seine Vorteile in der City noch konsequenter auszuspielen als bisher, denn er erlaubt einen extrem kleinen Wendekreis. Mit 3,59 Meter Gesamtlänge ist der neue Twingo zehn Zentimeter kürzer als der Vorgänger. Gleichzeitig wächst der Radstand um 13 Zentimeter auf 2,49 Meter, da die Renault Designer die Räder weit außen in die Fahrzeugecken rücken. Weil auch der Vorbau kürzer wird – ebenfalls ein Vorteil der Heckmotorbauweise -, können die Entwickler einen großzügig bemessenen Innenraum realisieren. Sind Rückbank und Beifahrersitzlehne umgeklappt, lassen sich Gegenstände bis zu 2,31 Meter Länge transportieren.

Ur-Twingo und Renault 5 als Inspiration

Die freundlich blickenden großen Scheinwerfer, die Augenbrauen-Blinker und der lächelnde Kühllufteinlass des Newcomers wecken Erinnerungen an den Ur-Twingo und den Renault 5. Kreisrunde LED-Tagfahrlichter mit jeweils vier Leuchtpunkten zitieren den Twingo II. Für die Heckklappe steht ebenfalls der Renault 5 Pate, für die breiten Schultern der legendäre Renault 5 Turbo.

Top bleibt der Heckmotor-Twingo bei den Personalisierungsmöglichkeiten. Das Angebot reicht von Kontrastfarben für die Außenspiegelgehäuse, Seitenschutzleisten und Zierblenden am Kühlergrill bis hin zu Stripings für die Fahrzeugflanken und bunten Einfassungen für den Instrumententräger. Ergänzt wird es durch das je nach persönlichem Bedarf spezifizierbare Ablagesystem Flexicase. Dieses umfasst unter anderem ein Ablagefach unter der Rückbank, eine herausnehmbare Box für die Mittelkonsole sowie ein Handschuhfach, das sich als Einkaufstasche verwenden lässt.

Grosser Fahrspass im Twingo GT

Als Antrieb dienen Dreizylinder-Benziner mit 1,0 und 0,9 Liter Hubraum sowie 69, 71, 90 und 109 PS, Letzterer exklusiv für den Twingo GT, der seit Sommer 2016 die Palette nach oben abrundet. Kennzeichen des sportiven Minis sind 17-Zoll-Leichtmetallräder, der zusätzliche Lufteinlass für den Motor an der linken Seite und zwei Auspuffendrohre. Breitere Kotflügel und Seitenschweller sowie optional die Karosserielackierung Magma-Orange vervollständigen den dynamischen Look. Das agile Handling, der Topspeed von 182 km/h und die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 9,6 Sekunden zeigen: Fahrspaß ist keine Frage der Größe.

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